Legenden unserer Strände

Der Sommer ist zu Ende, aber wir möchten Ihnen auch in diesen Herbsttagen Gesellschaft leisten. Eine gute Gelegenheit, um Ihnen einige geheimnisvolle Legenden zu erzählen, die charakteristisch für unser Gebiet sind, ist das bevorstehende Fest Halloween.

Das Wunder der Madonna aus dem Meer von Caorle:

Wie die Legende erzählt, fuhren die Fischer eines Nachts auf das Meer hinaus, wie sie es jede Nacht taten. Dieses Mal geschah jedoch etwas Seltsames: Sie sahen ein Licht am Horizont, und als sie näher kamen, erblickten sie die Statue einer Madonna, die seltsamerweise trotz ihres Marmorsockels auf dem Wasser trieb und nicht unterging. Die Fischer bargen die Statue und brachten sie an Land, und die gesamte Bevölkerung von Caorle kam an den Strand, um sie zu bestaunen. Dann sollte die Marienstatue feierlich in die Kathedrale des Städtchens gebracht werden, aber die kräftigen Fischer konnten sie auf dem Land keinen Zentimeter weit bewegen. So beauftragte der Bischof einige brave, unschuldige Kinder, denen es gelang, die Statue anzuheben und in die Kathedrale zu tragen. Doch schon am nächsten Tag war die Statue verschwunden, und die Einheimischen gingen zum Strand, um sie dort zu suchen. Sie entdeckten, dass die Statue auf unerklärliche Weise in die kleine Kirche am Meer gelangt war. Von da an blieb die Statue der Madonna mit Kind an diesem Platz, und die Wallfahrtskirche trägt seither den Namen Madonna dell’Angelo.

Legenden unserer Strände

Der Drache im Fischgebiet von Jesolo:

Der Legende nach lebte in dem als Drachental bekannten Fischerei- und Jagdgebiet von Jesolo ein riesiger Drache mit einem Pferdemaul, dem Rückenpanzer eines Dinosauriers, Fledermausflügeln und einem langen, spitz zulaufenden Schwanz. Der Drache tauchte plötzlich in der Umgebung seiner Höhle auf, verbrannte die Ernte und erschreckte die Menschen. Die verängstigten und erschöpften Bewohner der Gegend wandten sich an den Heiligen Johannes, der durch sein wundertätiges Eingreifen das Dorf rettete und den Drachen vertrieb. Der Name „Valle del Drago“ scheint sich von dem lokalen, umgangssprachlichen Wort „Trar“ oder „Tragar“ abzuleiten, das in etwa „jagen“ bedeutet, denn das gesamte Gebiet um das Tal ist reich an Land- und Wassertieren.

Ph.Credit: https://italialeggendaria.wordpress.com/2020/12/13/la-viverna-rossa-del-veneto/

Legenden unserer Strände

Attilas Söhne aus San Michele al Tagliamento:

Laut Überlieferung ist in der Nähe der Ausgrabungsstätte Mutteron dei Frati, im Naturpark Val Grande bei Bibione, der Schatz des Hunnenfürsten Attila vergraben. Wahrscheinlich machte dieser sich, nachdem er die Römer in Aquileia besiegt hatte, auf den Weg zum Mündungsgebiet des Tagliamento. Die Einwohner von San Michele verteidigten sich als geschickte Bogenschützen mutig und heldenmütig gegen ihn. Deshalb verschonte Attila sie nach ihrer Niederlage und nannte sie nicht nur „meine Söhne“, sondern beschloss auch, einen Schatz unter einer der Sanddünen in der Gegend zu verbergen … Er wurde bis heute nicht gefunden!

Legenden unserer Strände

Die Sirenen- und Burano-Spitze:

Die Legende besagt, dass einst in Burano ein Fischer namens Nicolò lebte, der aufgrund seiner Schönheit und seines guten Charakters der begehrteste Junggeselle der Insel war. Alle Mädchen wollten ihn heiraten, aber er hatte nur Augen für Maria, seine Verlobte. Ein paar Tage vor seiner Hochzeit war Nicolo‘ aufs Meer hinausgefahren und hörte einen verführerischen Gesang … kurz darauf war sein Boot von wunderschönen Frauen umringt, den Sirenen. Nicolò ließ sich nicht von ihnen in Versuchung führen, sondern dachte nur an seine geliebte Maria, sodass die Meerjungfrauen von der Treue Nicolòs zu seiner Verlobten sehr beeindruckt waren. Sie schenkten ihm eine wunderschöne Stickerei, die aus dem Schaum des Meeres gefertigt war, als Geschenk für seine Braut, denn „sie weiß, was sie damit tun muss“. Nicolò überreichte Maria die Spitze an ihrem Hochzeitstag, und die junge Frau war sehr stolz auf das prächtige Geschenk und machte sich bald darauf daran, die schwierige Kunst des Spitzenklöppelns zu erlernen, damit sie nicht für immer verloren ginge … Seitdem gibt es die Burano-Spitze!

Haben Ihnen die geheimnisumwitterten Geschichten aus Ost-Venetien gefallen? Kommen Sie und entdecken Sie selbst die Schauplätze dieser Legenden!

Ph.Credit: http://www.viviburano.it/il-lato-fiabesco-dei-merletti-di-burano/

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